Algerien

Reiseberichte Algerien

Aus dem Sanella-Album Afrika

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Seite 08

Algier.

- Hier begann mein Reiseabenteuer, und wenn ich heute auf die vergangenen Monate zurückblicke, so kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Es war eine waghalsige Reise, und immer wieder träume ich von dem Smutje meines Schiffes, der mir bei meinem ersten Landgang in Algier zugerufen hatte: "Wenn es dunkel wird, mußt du wieder zurück sein. Wir lichten gegen Mitternacht die Anker. Der Kapitän wartet nicht!" Na ja, dachte ich, da habe ich ja noch beinahe zwölf Stunden Zeit, mir Algier anzusehen. Wer weiß, wann hier die "0ldenburg" wieder mal vor Anker geht. Eine Barkasse brachte mich an Land. Vergnügt schlenderte ich in die Stadt. Hier hatte ich mir die Häuser und Straßen allerdings ganz anders vorgestellt. Die Geschäftshäuser, die ich sah, konnten ebensogut in Hamburg oder Bremen stehen. Die modernen mehrstöckigen Hochhäuser mit den davor parkenden schnittigen Autos erweckten in mir das Bild einer europäischen Stadt. Deshalb zog ich weiter über die breiten Straßen, die vom Hafen in die Altstadt führten. Mit einem Male zeigte sich mir das bunte Leben einer Seitenstraße, die in das Stadtviertel der Eingeborenen führte. Es war eine kleine Gasse, so dicht bevölkert, daß man kaum mit einem Handkarren hindurchkommen konnte. Ab und zu sah ich Häuserwinkel, in denen marokkanische Korbflechter an der Arbeit waren. Vor einem Verkaufsstand, an dem ein alter Marokkaner Tongefäße feilbot, hatten sich viele Eingeborene versammelt; aber sie kümmerten sich wenig um die Auslagen des Händlers, sondern beachteten mehr das beschauliche Treiben eines greisen Mannes, der seiner primitiven Palmholzflöte wundersame Töne entlockte. Vor ihm, in einem Korb, bewegte sich anscheinend im Rhythmus der eintönigen Melodie eine Schlange.

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Bild 001 Rückseite

Gasse in Algier mit altem Korbflechter

Stellt euch vor - mein Schiff ist weg- ohne mich! Gleich beim ersten Anlandgehen hab´ ich den Anschluß verpaßt. Und jetzt sitze ich in Algier fest und überlege, wie´s weitergehen soll. Vorläufig ist mir noch ein bißchen Unheimlich zumute so ganz allein in der Fremde! Aber die erste Nacht habe ich verhältnismäßig gut verbracht: in einem Strohhaufen bei dem alten arabischen Korbflechter, den ihr hier auf dem Bild sieht. Findet ihr nicht auch, daß er großartig aussieht?

Album 001 Platz

Gasse in Algier mit altem Korbflechter

Algier wurde 925 n. Chr. von den Arabern gegründet, seit 1830 ist es französisch. Hauptstadt und Handelshafen von Algerien, 264 000 Einwohner (Europäer, Mauren und Juden). Kultur' Zentrum: Universität, Museen, Stern- und Wetterwarte, Zitadelle (Festung), Flughafen.

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Afrika

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Ich jedoch machte die Feststellung, daß diese nicht der Melodie, sondern vielmehr den schaukelnden Bewegungen des Mannes folgte. Es mußte eine große Sache sein, die der alte Marokkaner seinen Landsleuten vorführte, denn überall sah ich aufmerksame Gesichter. Die Sonne brannte so sehr, daß ich meinen Pullover auszog und nur mit einem Turnhemd bekleidet weiterging. Hier gab es schöne Teppiche zu bewundern, dort sah ich, wie Kinder einer alten Frau Melonen aus dem Korb stahlen. Ein paar Mark hatte ich noch in der Tasche. Dafür wollte ich mir einen kleinen Lederbeutel als Andenken anschaffen. Aber niemand kannte unser Geld, und kein Mensch wollte mir dafür etwas verkaufen. Die Sprache der Leute war mir fremd; ich hätte viel darum gegeben, sie zu verstehen. Ich kam nun bald wieder in die Hafengegend. In einer Kneipe, nahe dem Barkassenliegeplatz, schien es besonders lustig zuzugehen. Seeleute aus allen Nationen waren hier vertreten. Und als richtiger Seemann, so dachte ich mir, muß man wohl auch eine Kneipe in Algier besucht haben. So trat ich in einen halbdunklen Raum, der voller Tabaksqualm war.

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Es roch nach Fusel. Der Wirt stürzte sofort auf mich zu. "Oh - deutscher Seemann -, willkommen bei Hadschi Halem", so redete er mich an. Er hatte mich Seemann genannt. Darauf war ich natürlich sehr stolz. Hadschi Halem schob mir ein Glas Schnaps zu. Puh - das war ein Zeug, so scharf wie Knoblauch. Und ich bekam noch ein Glas und immer mehr von dem Schnaps. Bald hörte ich nur noch den Gesang der Seeleute. Als ich wieder zu mir kam, lag ich mit einem fürchterlich brummenden Schädel auf einem schmutzigen Hof. Ich mußte lange gelegen haben, denn meine Glieder waren schon ganz steif. Was war passiert? In der Ecke sah ich meinen Pullover liegen, und sofort erinnerte ich mich wieder an alles. So schnell ich konnte, stürmte ich zur Barkasse, die mich zur "Oldenburg" bringen sollte. Aber das Rennen hätte ich mir ersparen können. Mein Schiff hatte ja um Mitternacht die Anker gelichtet und war nach Tripolis weitergefahren. Nun war guter Rat teuer. Auch keinen Pfennig Geld besaß ich mehr. Halem, dieser Schuft, hatte mich betrunken gemacht und mir dann mein ganzes Geld abgenommen. Ich erkundigte mich, wann das nächste deutsche Schiff in Algier eintreffen würde. Damit wollte ich dann der "Oldenburg" nachreisen. Auf der Heuerstelle am Hafen sagte mir der Heuerbaas: "Deutsches Schiff - in drei Wochen." So lange konnte ich nicht warten. Ich beschloß, auf eigene Faust nach Tripolis zu trampen. Es ist sehr schwer für mich zu berichten, was ich während der kommenden Stunden und Tage empfand. Ein gemischtes Gefühl von Heimweh und Abenteuerlust hatte mich gepackt.

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In der Heuerstelle fand ich eine Karte von Afrika, auf der die wichtigsten Eisenbahnlinien und Straßen eingezeichnet waren. Nachdem der Heuerbaas weggegangen war, riß ich kurzerhand die Karte von der Wand und steckte sie in meine Hosentasche. Bald stellte sich der Hunger ein, und ich marschierte zurück in die Stadt, ins Eingeborenen» viertel. Dort hatte ich bei meinem ersten Besuch einen Brunnen gesehen, den ich ge'gen Mittag wiederfand.

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Bild 002 Rückseite

Hafenkneipe in Algier

,,Oh - deutscher Seemann - willkommen bei Hadschi Halem!" so begrüßte mich in der Hafenkneipe von Algier der Wirt. Doch am Ende hatte er mich nur betrunken gemacht und ausgeplündert. Das war mein erster Reinfall in Afrika. Ich war kuriert.

Album 002 Platz

Hafenkneipe in Algier

Bild 003 Rückseite

Urmenschenwohnungen im Atlas

Diese romantische Felswohnung entdeckte ich auf einem Streifzug durch das Atlasgebirge. Die Wände zeigten sonderbare, eingemeißelte Schriftzeichen, und am Boden lagen Steine, aus denen trichterförmige Löcher herausgemeißelt waren. Vor tausend Jahren mußten hier Menschen gewohnt haben. Sehr gemütlich muß es hier aber nicht gewesen sein, doch bestimmt ein Schutz gegen Sonne, Sturm und Feinde.

Album 003 Platz

Urmenschenwohnungen im Atlas

Das Atlas-Gebirge in Nordwestafrika riegelt das Mittelmeer gegen den Atlantischen Ozean ab. Die höchste Erhebung ist der Tubkai mit 422; Metern. Zink und Eisenerze, Phosphatlager, Korkeichen und Oliven sind die hauptsächlichsten Wirtschaftsgüter. In diesem Faltengebirge befinden sich noch vorgeschichtliche Höhlenwohnungen, die zum Teil bewohnt werden. Sie sind in Felsen eingehauen und liegen in Geschossen übereinander.

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Ein paar Frauen schöpften in großen Tonkrügen das Wasser mit einem Hebelarm aus der Tiefe. Ich trank an diesem Tag so viel Wasser, wie nie zuvor. Mein Rücken begann zu schmerzen. Er war am vergangenen Tage, als ich nur mit einem Turnhemd bekleidet durch die Straßen schlenderte, von der Sonne so verbrannt, daß sich die Haut löste. Dazu begann ich noch fürchterlich zu schwitzen. Mir wurde klar, daß ich eine große Dummheit gemacht hatte. Aber durch Schaden wird man ja bekanntlich klug. Schließlich müssen die Eingeborenen es ja besser wissen. Sie tragen zum Schutz gegen die Sonne lange überhängende Mäntel in verschiedenen Farben, sogenannte Burnusse. Zudem trinken sie nur mäßig, um nicht zu schwitzen.

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DIE WÜSTE LOCKT

Dort, wo das Eingeborenenviertel zu Ende war, dehnten sich riesige Grünflächen. Hier - an der Ausfallstraße nach Biskra im Atlas = Gebirge - betrieb ein Engländer eine Dattelhandlung. Mit ein paar englischen Brocken machte ich ihm verständlich, daß ich gern arbeiten wolle, um mir etwas Geld zu verdienen. Er sagte: "All right, boy", und dann erklärte er mir, daß ich gleich nach Biskra mit einer Autokarawane fahren könne, um eine Ladung Datteln zu holen. Biskra liegt ungefähr 400 Kilometer von Algier entfernt. Die Straße, auf der sich noch am gleichen Nachmittag unsere Autokolonne in südlicher Richtung bewegte, konnte kaum als Weg bezeichnet werden. Das Gebirge wurde immer steiler. Auf halbem Wege, mitten auf einem Hochplateau, hatte einer unserer Wagen plötzlich Reifenpanne. Die mußte also erst behoben werden. Die Reparatur nahm so viel Zeit in Anspruch, daß ich mich inzwischen genügend in der Gegend umsehen konnte. Auf keinen Fall aber wollte ich wieder den Anschluß verpassen, denn dann wäre mein Schicksal besiegelt gewesen.

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Einige hundert Meter von unserer Reiseroute entfernt, führte ein steiler Abhang in ein Tal. Da entdeckte ich eine Höhle, die wildromantisch aussah und früher einmal ein Wohnraum gewesen sein mußte. Die Wände zeigten sonderbare, eingemeißelte Schriftzeichen, und am Boden lagen Steine, in denen trichterförmige Löcher eingehauen waren. Hier mußten einmal vor vielen tausend jähren die Vorfahren der Eingeborenen gelebt haben. Die Sahara, vor allem aber auch das Gebiet um Biskra, war vor ungefähr 6000 Jahren fruchtbares Land, auf dem Ackerbau und Viehzucht getrieben wurden. Das hatte ich schon in der Schule gelernt. Natürlich dachte ich in diesem Augenblick nicht daran. Mein Interesse galt vielmehr zwei Schlangen, die anscheinend einen kleinen Streit austrugen. Meine Betrachtungen wurden durch das Hupen der Wagen unterbrochen. Die Reparatur war also beendet und ich eilte schleunigst zurück. Die Nacht brach herein. Die Scheinwerfer unserer Autos gaben der wildzerklüfteten Landschaft ein gespenstisches Aussehen. Ich stellte mir vor, wie es sein würde, wenn plötzlich Räuber hinter Felsblöcken hervorgaloppierten, um unsere Kolonne gefangenzunehmen. Mein Chef, der Engländer, bei dem ich im Wagen saß, erzählte mir von einem Überfall, der sich erst kürzlich ereignet hatte. Zwei von seinen Leuten seien erschossen worden, sagte er mir. Man müsse immer auf der Hut sein. Ich hatte meinen Boß immer mit "Sir" angeredet. Aber bald sagte er mir:

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Bild 004 Rückseite

Reitende Beduinen

Ich wanderte weiter gen Osten. Die letzte Nacht in den alten Höhlen war mir zu unheimlich. Der weg geht durch felsige Schluchten und weiten Sandflächen. Mittags suchte ich vor den sengenden Sonnenstrahlen Schutz hinter einem großen Felsen. Plötzlich tauchte eine Gruppe reitender Beduinen in einer Staubwolke auf. Sie schwingen die Gewehre wild über ihre Köpfe, und reiten direkt auf mich zu. Ich dachte schon mein letztes Stündlein hat geschlagen. Aber die bunten Gestalten forderten mich nur auf, mitzukommen. Was sollte das? War ich Gefangener geworden?

Album 004 Platz

Reitende Beduinen

Beduinen sind wandernde arabische Hirten, hauptsächlich Kamelzüchter, daneben treiben sie Schaf; Ziegen" und Pferdezucht. Sie wohnen in Nordafrika und in den wüstenhaften Steppen des vorderen Orients. Gastfreundschaft ist ihnen höchstes Gesetz.

Bild 005 Rückseite

Mohammedanischer Priester ruft zum Gebet

"Allah il Allah" Mit religiösem Eifer preisen die Mohammedaner ihren Gott. Fünfmal am Tage ruft der Muezzin vom hohen Minarett die Gläubigen zum Gebet. Wenn ihr ein einziges Mal diese weithin schallenden Gebetsrufe hören würdet, könntet ihr euch ein Bild von der tiefen Gläubigkeit der Mohammedaner machen.

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Mohammedanischer Priester ruft zum Gebet

Der Muezzin (Moscheebeamter) singt vom Minarett aus fünfmal täglich seine Aufforderung zum Gebet. Die Mohammedaner beten, indem sie ihr Gesicht nach Osten wenden (Mekka).

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"Du kannst ruhig Tom zu mir sagen. Wir sind Europäer und müssen zusammenhalten. Bei den Marokkanern weiß man nie so recht, was sie im Schilde führen." Tom war ein famoser Kerl. Er gab mir einen Burnus, den ich von nun an immer trug. Dieser diente mir nachts als Decke und am Tage als Sonnenschutz. Wir näherten uns Biskra. Schon von weitem erkannte ich Lagerfeuer und die Silhouetten vieler Beduinenzelte. Als wir in Biskra ankamen, glaubte ich an einen Überfall. Wie sich aber herausstellte, schossen die Eingeborenen zur Begrüßung nur mit ihren Gewehren in die Luft. Tom war hier sehr beliebt. Biskra ist ein kleiner Ort inmitten eines großen fruchtbaren Gebietes mit vielen Dattelbäumen. Ein kleiner See spendet Wasser für das Vieh und genügend Feuchtigkeit für den Acker. Einige aus Felsbrocken gebaute Häuser gehörten einem wohlhabenden Marokkaner. Auch der größte Teil der Dattelplantagen war sein Eigentum. Noch in der gleichen Nacht begannen die Eingeborenen die Wagenkolonne mit Früchten zu beladen, da schon am nächsten Mittag die Rückreise angetreten werden sollte.

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Tom und ich waren Gäste des steinreichen Marokkaners. Er hatte viele Frauen. Ich sah sie zufällig beim Nachtmahl. Das war also ein Harem! An der Vielzahl der Frauen erkennt man den Reichtum eines Marokkaners, so sagte mir Tom. Ein paar Schritte hinter dem Harem lag die Moschee. Es war gerade Mitternacht, und vom hohen Minarett ertönte der Gebetsruf eines Muezzin. Die Mohammedaner warfen sich zum Gebet auf den Boden. Ich wollte die Andacht nicht stören und ging zurück zu Tom, der in einer riesigen Vorhalle vor herrlichen Speisen saß und tüchtig zulangte. Für mich war ein Kissen auf den Boden gelegt worden, und eine verschleierte Marokkanerin bedeutete mir, mich hinzuhocken. Stühle gab es hier nicht, und Tische waren ebenfalls nicht vorhanden. Vor mir standen auf großen Schalen verschiedene Gerichte: Hammel, Hühner und Tauben, dazu gab es Mandeln, Datteln und Nüsse. Ich aß, was ich nur schaffen konnte. Dann versteckte ich noch, ohne daß Tom etwas bemerkte, ein Stück Hammelfleisch in meinem Burnus. Für alle Fälle, dachte ich mir. Nachdem wir ausgiebig gegessen hatten, wurden wir in ein Schlafgemach geführt, in dem die kostbarsten Teppiche und viele Decken lagen, auf denen wir es uns bequem machen konnten.

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Ach, war das eine herrliche Nacht! Nur war sie leider zu kurz. Tom weckte mich, als die Sonne schon hoch am Horizont stand. Die Eingeborenen hatten die Kisten bereits auf die Wagen gepackt, und die Fahrt - zurück nach Algier - konnte beginnen. Bei Nacht war ich in Biskra angekommen, und bei Tage sah ich mit aller Deutlichkeit, wie schön dieser Ort war. Nicht nur Dattelplantagen, sondern auch große Olivenhaine und Palmen gab es dort. Tom und ich bedankten uns für die Gastfreundschaft. Ich murmelte ein paar englische Worte, die der Marokkaner sicher nicht verstanden hat. Nun begann die Rückreise. Erst jetzt konnte ich richtig ermessen, wie schwierig diese Strecke war. Tom sagte mir, gewöhnlich bediente man sich des Kamels als Reit- und Lastentier. Auch seine Handelsgesellschaft habe noch vor ein paar Jahren den Weg von Algier nach Biskra auf Kamelen zurückgelegt. Im Zeitalter der Technik aber bevorzuge er das Auto.

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Bild 006 Rückseite

Vornehme Marokkanerinnen - der Harem

In Nordafrika sah ich vornehme stolze Marokkanerinnen in prächtigen farbenfrohen Gewändern. Reicher Silberschmuck, das heilige Metall des uralten Mondgottes, zieren ihre Arme. Ihre Füße waren bis zu den Knöcheln mit Henna rot gefärbt. Sie trugen Lederpantoffeln, die mit kunstvollen Ornamenten aus farbigen Seidenschnüren, Gold und Silberdraht gefertigt, verziert waren.

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Marokkanerin - der Harem

Der Harem ist in den islamischen Ländern Nordafrikas der den Frauen und Kindern vorbehaltene, sonst nur dem Eheherrn zugängliche Teil des Hauses.

Bild 007 Rückseite

Frauen mit Kopflasten von Libyen

Das Wasser auch ein begehrter Handelsartikel sein kann, lernte ich erst in Libyen. Frauen mit Wasserkrügen sind hier ein alltägliches Bild. Von Jugend an daran gewöhnt, tragen sie ihre Last mit großer Geschicklichkeit auf dem Kopf.

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Frauen mit Kopflasten am Strand von Libyen

Libyen ist ein von den Italienern kolonisiertes Gebiet, dessen Teile Tripolitanien und Cyrenaika sehr bekannt sind. Das Land zählt etwa 890000 Einwohner, wovon ein Achtel Italiener sind. Den größten Teil der Bevölkerung stellen die Araber, aber auch Berber und Juden wohnen hier. Die Hauptstadt ist Tripolis. Wegen des wüstenhaften Klimas beschränkt sich die Pflanzenwelt fast auf Ölbaum und Dattelpalme, in der Cyrenaika gibt es gelegentlich lichten Wald. In den Oasen wird Gemüse angebaut, vor allem aber ist die Viehwirtschaft entwickelt worden. Die Küstenstraße durch Libyen hat eine Länge von rund 1800 km, zur weiteren Erschließung wurden etwa 13000 km Straßen und 435 km Eisenbahnen gebaut. Das Land wurde bisher treuhänderisch verwaltet, die Cyrenaika wurde 1949 als selbständiger Staat der Senussi anerkannt.

 

 

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Algerien

Geographie Algerien

Algerien ist ein Staat im Nordwesten Afrikas. Algerien, das mittlere der Maghrebländer, ist nach dem Sudan und vor der Demokratischen Republik Kongo das zweitgrößte Land des afrikanischen Kontinents. Es grenzt im Norden an das Mittelmeer, mit einer 1200 km langen Küste. Im Küstenstreifen gibt es fruchtbares Land. Dort leben 90% der Bevölkerung Algeriens und es gibt dort die größten Städte des Landes. Im Westen grenze Algerien an Mauretanien, Marokko und die von Marokko beanspruchte Westsahara, im Süden an Mali und Niger und im Osten an Libyen sowie Tunesien. Parallel zur Küste liegen die Hochebenen des Atlas, eines Faltengebirges wie die Alpen, mit den Hauptketten Tell-Atlas und Sahara-Atlas. Die Berge sind z. T. über 2000 m hoch und mit Zedern-, Kiefern- und Zypressenwäldern bedeckt. Südlich des Tell-Atlas befindet sich das Hochland der Schotts, der abflußlosen Salzseen. Der größte Teil des Landes (85%) wird von der Sahara eingenommen. Hier leben nur etwa 500.000 Menschen, zumeist Nomaden mit ihren Ziegen- und Kamelherden. Die Kies- und Sandebenen Im Süden wird die Sandebene von zwei Bergketten durchzogen, dem Hoggar-Massiv, das bis auf 3000 m ansteigt, und dem Tassili n'Ajjer.

Das Hoggarmassiv (Ahagar) liegt direkt in der zentralen Sahara und bedeckt eine Fläche, die jene von gesamt Frankreich übertrifft. Die höchsten Erhebungen sind die Berge Tahat (3003 m), Ilamane (2760m) und Assekrem (2728m). Die Gegend mit diesen höchsten Erhebungen heisst Atakor und besteht vornehmlich aus granitischen Gesteinen, welche im Tertiär und Quartär durch grosse Vulkane aufgeworfen wurden. Durch die Witterungseinwirkung wurde in den Jahrmillionen eine Gebirgswelt mit einer phantastischen Formenvielfalt geschaffen.

Die Tassili n'Ajjer- Kette,dessen höchster Punkt der Dschebel Afao mit 2158 m ist, besteht größtenteils aus Sandstein. Erosion hat in dem Gebiet neben anderen sehenswerten Formen fast 300 Steinbögen gebildet. Wegen der Höhenlage und der wasserspeichernden Eigenschaften des Sandsteins ist die Vegetation etwas reicher als in der umliegenden Wüste.

Die Bewohner des Berglandes und der umliegenden Wüstengebiete gehören zu den Tuareg:

Die Bevölkerung Algeriens
Die Bevölkerung besteht vorwiegend aus Arabern und aus verschiedenen Berberstämmen (vor allem Kabylen, Tuareg und Mzabiten). Die Zahl der Europäer sank nach Erlangung der Unabhängigkeit bis auf etwa 20 000.

Klima Algerien

Algerien hat im Norden mediterranes Klima, im Süden extrem trockenes Wüstenklima. An der Mittelmeerküste und den Nordhängen des Tellatlas beträgt die Mitteltemperatur im August 25 °C, im Januar 12 °C.