Reiseberichte Kenia - Reisebericht über eine Bahnfahrt in Kenia von Jörg Wurmisch - Mit dem Zug quer durch Kenia bis zum Viktoriasee

Viktoriasee

 

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Bildermappe Mombasa

Bildermappe Nairobi ....

Zugfahrt mit Kenya Railway

Mit der Bahn von Mombasa nach Kisumu am Viktoriasee

Auf den Spuren von Hans Schomburgk wollten wir in unseren sechs Wochen Kenia - Urlaub wandeln. Wir hatten eine Pauschalreise bei Neckermann gebucht. Drei Wochen in Malindi an der Nordküste und drei Wochen Diani Beach an der Südküste.

Schon in Deutschland hatten wir uns es in den Kopf gesetzt, mit der Eisenbahn von Mombasa quer durch Kenia nach Kisumu am Viktoriasee zu reisen. Ein kleines Safaribüro in Malindi kümmerte sich um die Beschaffung von Fahrkarten für die Fahrt mit der Eisenbahn. Der Transport von Malindi nach Mombasa und zurück, gehörte noch zu den Leistungen des Safaribüros. Unser Gepäck bestand aus einer kleinen Reisetasche, einer Videokamera und einem Sprachführer. Für meinen Reisebericht konnte ich den Film für ein paar Bilder digitalisieren. Der Sprachführer war mangels Englischkenntnisse unbedingt erforderlich und seine Notwendigkeit steigerte den Reiz der Reise erheblich. Die Fahrt von Malindi zu dem Bahnhof in Mombasa erfolgte in einem kleinen Safaribus.

Mit uns fuhr noch ein Ehepaar mit einem erwachsenen Sohn. Sie waren erfahrene Keniareisende, hatten schon den Kilimandscharo auf einer vorherigen Reise bestiegen und wollten diesmal nach Nairobi. Wir hatten Schlafwagenabteile der ersten Klasse gebucht. Während in der ersten Klasse geräumige Abteile für zwei Personen und Schlafwagen sowie Speisewagen angeboten werden, gibt es in der zweiten Klasse Abteile mit vier bis sechs Personen. In der dritten Klasse sitzt man auf Holzbänken. .

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Die Abteile waren deutlich ausgezeichnet. Unsere Reisebekanntschaft tauschte mit uns ein Abteil das nicht wie unser Abteil, eine Verbindung zu dem zweiten Abteil das ihnen gehörte, hatte. Damit war die Verwirrung kurz darauf perfekt. Die Ursache nahte in der Person eines Kenianers, dessen Name auf einem Schild stand und der so mit Recht einen Platz beanspruchte. Unsere Reisebekanntschaft stellte sich taub und wir waren mit unserem Sprachführer völlig überfordert. Ein Schaffner den wir herbeiriefen, gab sich sehr viel Mühe um Klarheit zu schaffen. Letztendlich stellte sich heraus, daß unsere Reisebekanntschaft in keinem Fall eine Kabine mit einem Afrikaner teilen wollte. Sie drängelten sich lieber zu Dritt in eine Zweibettkabiene. Ein letzter Blick auf das Bahnhofsgeschehen und dann kam die Inaugenscheinnahme des Abteils. Es war praktisch, sauber und das obere Bett auch leicht zu erreichen. Kürzlich haben wir einen schweizer Nachtzug kennengelernt, der genau das Gegenteil aufwies. Pünktlich fuhr der Zug abends los. Leider gab es nur Nachtzüge, so daß man nichts sehen, geschweige filmen konnte. .

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Gegen zwanzig Uhr gingen wir zum Essen. Der Speisewagen, der noch aus der späten Kolonialzeit ist, hat schon etwas Besonderes an sich. Es gab außer den schon bekannten Personen, eine junge Touristin und eine in Kenia lebende Engländerin, viele Kenianer die dort speisten. Wir erfuhren von der Engländerin, die vielleicht fünfzig Jahre alt war, daß sie ihr ganzes Leben in Mombasa verbracht hat und das sie das erstemal im Leben nach Nairobi fährt. Wir denken so viel hatten wir verstanden. Das Essen war augenscheinlich genießbar, aber der Abwasch den wir noch zu sehen bekamen, ließ uns doch etwas nachdenklich werden. Die silbernen Bestecks, von denen wir gelesen hatten, gab es zu unserer Reisezeit noch. Kürzlich habe ich in einem anderen Bericht gelesen, daß diese durch andere Bestecke ersetzt wurden. Zwischenzeitlich wurden die Betten bezogen. Das verladen der Wäsche in Mombasa erfolgte in unansehnlichen Säcken, sie ließ aber aufgezogen keine Beanstandung zu. Die nächtliche Kühle und das Ruckeln des Zuges sorgten für einen unruhigen Schlaf. .

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Frühzeitig waren wir wieder auf den Beinen und sahen angestrengt in die Nacht. Den Zug haben wir aus einem Wagen, der eine mittlere Position hatte, gefilmt. Hin und wieder hielt der Zug und man konnte das Treiben auf den Bahnsteigen sehen. Die Bahnhöfe in Kenia sind allesamt gepflegt. Zum Frühstück fanden sich alle Gäste des Vorabends wieder im Speisewagen ein. Nach dem Frühstück näherten wir uns Nairobi und in ihrer nahen Umgebung gab es ganze Zebraherden zu sehen. Die Strecke von Mombasa bis Nairobi führt über noch sehr urwüchsiges Land. Ein viertel allein durch das Tsavogebiet. Die Siedlungen die wir hier gefilmt haben sind nicht mehr sehr weit von der Hauptstadt Nairobi entfernt.

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Der Zug fuhr morgens pünktlich in den Bahnhof von Nairobi, der auch Endstation war, ein. Wir hatten unsere Hosentaschen mit dem Geld, nach Informationen über die Sicherheitslage, aus Furcht vor Taschendieben zugenäht. Der Bahnhofsvorplatz war voller Menschen, Busse, Taxis und Matatus. Denen mußten wir uns erwehren, gleichzeitig aber ein günstiges Hotel erfragen. Eine uns empfohlene Adresse in der Kaiser Haile Selassi Ave, war ein Glückstreffer. Das Hotel war nur ein Katzensprung vom Bahnhof entfernt und man hatte einen guten Blick auf die Bahnhofsumgebung.

Nairobi liegt im Süden Kenias am Fluss Athi. Auf durchschnittlich 1.624 m über den Meeresspiegel errichtet zählt sie zu den höchstgelegenen Hauptstädten Afrikas. Nairobi liegt knapp südlich des Äquators. Nairobi wurde gegen Ende der 1890er Jahre als britisches Lager für Eisenbahnarbeiter an der Eisenbahnlinie Mombasa-Uganda gegründet. Eine Nebenstrecke führt von Nairobi nach Nanyuki. Im Jahre 1905 wurde Nairobi Hauptstadt des britischen Protektorats und 1963 des unabhängigen Staates Kenia.

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Hier quartierten wir uns für den Tag ein. Ein Vollbad machte, nach der anstrengenden Nacht, aus uns wieder unternehmungslustige Menschen. Wir sammelten in der Moi Avenue ein paar Kinder ein, die dort auf der Straße lagen, um ihnen ein einfaches Frühstück zu spendieren. Bei einem Nairobibesuch im Jahr 2005 gab es bedeutend weniger Straßenkinder in der Innenstadt zu sehen. Danach machten wir uns auf die Suche nach einem Bus, was in Nairobi ein Abenteuer für sich ist, der uns zu dem Nationalpark von Nairobi brachte. Preisvorstellungen der Taxifahrer vor dem Nationalpark für eine Besichtigung erschienen uns unangemessen, so daß wir wieder zurück nach Nairobi fuhren.

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Unser Mittag nahmen wir im Hilton ein. Ein Kellner dort konnte unser bis dahin gelerntes Suaheli ganz gut verstehen, viel besser noch, wir konnten ihm verstehen. Am Nachmittag, zur Kaffeezeit, besuchten wir das mehrfach umgebaute noch aus der Gründerzeit von Nairobi stammende New Stanley Hotel, mit seinem berühmten Thorn Tree Cafe´. Im Thorn Tree Cafe´ befindet sich ein Baum an dem Reisende ihre Nachrichten hinterlassen können. Danach bewunderten wir die weihnachtlichen Ausschmückungen der Geschäfte und studierten die kenianischen Betrachter. Es war für uns eine bekannte und doch andere Welt, die uns berührte. .

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Gegen Abend, bevor es weiter ging, reservierten wir uns für den Aufenthalt auf der Rückreise ein Zimmer. Dieser Tag war in Kenia ein großer Nationalfeiertag und wir wollten sicher gehen, daß wir wieder so ein schönes Zimmer, in diesem so preiswerten Hotel bekommen. Auf dem Bahnhof von Nairobi bot sich das gleiche Bild, wie am Tag zuvor bei der Abreise, der Bahnhof von Mombasa. Das Abteil war wieder von der gleichen Bauart, nur etwas abgenutzter.

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Wir fuhren in die Nacht, nichtsahnend wie gut wir es hatten. Eine Glocke des Schaffners läutete die Eröffnung des Speisesaals ein. Aber was war das! Mühselig ließ sich die Kabinentür öffnen. Die Gänge waren derart mit Reisenden belegt, so daß man überhaupt kein Bein zum Laufen dazwischen setzen konnte. Die Menschen sahen sehr exotisch aus und viele von ihnen hatten außer dem Gepäck, Speere bei sich. Einmal angefangen zu laufen, mußten wir nun um jede Fußbreite kämpfen. Keiner machte freiwillig auch nur ein wenig Platz und wir hatten große Angst bei dem Geschaukel des Zuges jemand zu verletzen. Am Speisewagen angekommen, verschwanden unsere Zweifel völlig darüber, ob wir überhaupt Zum Essen gehen sollten. Der Speisewagen war wie die Gänge, ebenso voll mit Menschen die auch auf der Erde saßen. Nun kamen, und wir denken das es ein tägliches Zeremoniell auf der Strecke ist, mit Gewehren bewaffnete Soldaten die den Speisewagen leer räumten. Wir fühlten uns entsetzlich, als wir nun erst mal allein da saßen und durch die Fenster beobachtet wurden. Der Speisewagen füllte sich aber noch mit Kenianern, die vielleicht schon ihre Erfahrungen hatten und deshalb viel später kamen. Die Strecke von Nairobi bis Kisumu führt über dicht besiedeltes Land mit vielen Städten. Es ist Kenias Hochlandregion wo vierzig Prozent der Kenianer leben, viel Industrie angesiedelt ist und in der intensive Landwirtschaft betrieben wird. Bis auf dreitausend Meter Höhe ging die Fahrt hinauf. In dieser Höhe ist es selbst am Äquator, mit dem wir uns ja fast in unmittelbarer Nachbarschaft befanden, empfindlich kalt. Der Schlaf war dementsprechend. In den Morgenstunden haben wir wieder aus den Fenstern gesehen. Die vielen Menschen in den Gängen hatten den Zug schon an den zahlreichen Haltestellen auf der Strecke verlassen, so daß wir vom Gang aus, auch in die andere Richtung sehen konnten. Wir nahmen im Speisewagen nur Tee zu uns, um rechtzeitig den Anblick vom Viktoriasee, so wie die Einfahrt in Kisumu zu genießen, hatten wir doch was geschafft, woran wir selbst, nun können wir es ja verraten, in Deutschland nicht richtig geglaubt hatten.

Kisumu ist eine Hafenstadt am Viktoriasee westlich des Rift Valley auf einer Höhe von 1131 m über dem Meer. Sie ist die drittgrößte Stadt Kenias und Hauptstadt der Provinz Nyanza sowie Hauptort des gleichnamigen Distrikt. Kisumu ist Zentrum der Luo, der drittgrößten Ethnie des Landes. Ein täglicher Personenzug nach Nairobi fährt nachts. Kisumu ist Handelsplatz für die Agrargüter der Umgebung und deren weiterverarbeiteten Produkte. Dies umfasst vor allem Zuckerproduktion, Fischerei, Textilindustrie und eine Brierbrauerei

Der Lake Viktoria ist ein Süßwassersee. Er liegt in Ostafrika und grenzt an die Staaten Tansania, Uganda und Kenia. Mit einer Oberfläche von 68.800 km² ist er der zweitgrößte Süßwassersee der Welt. Heimisch sind: Flusspferd, ca. 550 verschiedene Fischarten und der Leopard.

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Auf dem Vorplatz erkundigten wir uns nach dem Sunset Hotel das man uns im Safaribüro empfohlen hatte. Es zu finden war zu Fuß kein Problem. In dem Hotel übernachteten fast ausschließlich Afrikaner. Es stand den großen Hotels an der Küste in Nichts nach. Die Zeit war knapp und so erkundeten wir im Hotel sofort wie wir zum Äquator kommen. Ganz so nah wie wir es uns vorstellten, verlief diese Linie nicht. Wir mußten uns im Ort ein Taxi suchen und hatten uns schon über die möglichen Kosten im Hotel informiert. Der Taxifahrer nannte gleich den richtigen Preis und wir hatten in einer schönen Landschaft, eine wunderschöne Fahrt.

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Der Übergang von der einen Erdhälfte zur anderen ist an dieser Stelle, von allen anderen Übergängen in Kenia, der Schönste. Es gibt an dieser Stelle ein kleines Museum. Händler mit Souvenirs, die wie zum Beispiel in Nanyuki in Scharen auftreten, gibt es dort nicht. Das läßt wohl darauf schließen, daß es fast keine Touristen an dieser Stelle gibt.

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Im Hotel wieder angekommen aßen wir in Gesellschaft mit Affen, die nicht aufdringlich waren, Tillapia mit Pommfritts. In dem Punkt Affen, gab es doch einen Unterschied zu den Hotels an der Küste. Nach dem Essen machten wir einen Streifzug in der Umgebung des Hotels. .

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Ganz in der Nähe war ein kleiner Zoo. Der wurde bewacht von einem Wildhüter mit einem Gewehr, das einen krummen Lauf hatte. Viele Tiere gab es nicht zu sehen. Ein Leopard versetzte uns einen gewaltigen Schreck. Sein Käfig bestand aus einem Metallrahmen und dünnen Maschendraht. Der Wildhüter reizte den Leoparden mit seiner Flinte und dieser sprang gegen den Maschendraht, an dem wir dicht dran standen. Impalas, eine Gazellenart liefen frei herum, sogar bis in die Nachbargrundstücke. Anschließend sahen wir uns noch ein wenig in Kisumu um.

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Danach genossen wir von dem Balkon des Hotels, den Sonnenuntergang über dem Viktoriasee. Abends aßen wir wieder im Hotel. Der nächste Tag begann mit dem Wunsch auf den Viktoriasee hinaus zu fahren. Deshalb zogen wir auch gleich nach dem Frühstück in Richtung Viktoriasee. Wir dachten dabei an ein kleines, vielleicht den Auslegerbooten an der Küste ähnelndes Segelboot und wendeten uns an einen Eingeborenen. Der brachte uns zu einem ganz exklusiven Yachtclub. Wir konnten eine große Yacht, für großes Geld, für zwei Stunden mieten, mit der wir eine Rundfahrt in der Bucht von Kisumu unternahmen. In der ganzen Bucht von Kisumu waren Spuren von Öl auf dem Wasser zu sehen. Am Ufer hatten wir eine als Autowaschzone ausgeschilderte Stelle gesehen, an der reger Betrieb herrschte.

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Fünfzig Meter weiter fand eine Prozession mit dreißig Personen für eine Taufe im See statt. Das erste Ziel unserer Bootstour war eine Raffinerie und eine Schiffsanlegestelle, die wir uns pflichtbewußt ansahen. Danach fuhren wir die Bucht von Kisumu ab und landeten an einer Stelle namens Hippo Point. Dort waren viele Nilpferde zu sehen. Unser Schiff war so groß, daß wir die Kolosse aus nächster Nähe ansehen konnten. Mittags aßen wir im Hotel und nahmen ein Bad in dem Schwimmbecken des Hotels. Am Nachmittag sahen wir uns das Villenviertel von Kisumu an. In der Zeit bis zur Abreise die noch übrig blieb, nahmen wir Abschied vom Viktoriasee. .

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Der Zug wurde auf der Rückfahrt nicht mehr so voll wie auf der Hinfahrt. An dieser Stelle wollen wir zwei Geschichten aus den Anfängen der Bahn erzählen, die uns aus Hans Schomburgks Erzählungen in Erinnerung geblieben sind. Ein indischer Angestellter der Bahnlinie telegrafiert in jenen Tagen hunderte Kilometer weit nach Mombasa: Schickt Hilfe, aber schnell. Löwe auf Dach. Versucht Wellblech auseinanderzureißen. Die andere Geschichte handelt von dem deutschen Jäger Conrad Schauer. Dieser versuchte gemeinsam mit einem Engländer und einen Italiener den berüchtigten menschenfressenden Löwen von Tsavo zu erledigen. Die drei Jäger wohnten in einem Personenwagen der auf einem Nebengleis abgestellt war. Sie hatten sich in einem Abteil erster Klasse einen Schlafraum eingerichtet. Es war eine heiße Nacht. Tür und Fenster des Waggons standen offen, kein Mensch wäre wohl auf den Gedanken gekommen, daß ein Löwe einen Eisenbahnwagen angreifen würde. Dennoch geschah es. Schauer hatte das Oberbett, die beiden anderen lagen unten. Der Löwe hatte es fertiggebracht, über zwei Stufen auf die äußere Plattform zu springen und durch den Gang in das Abteil der drei Schläfer zu gelangen. Durch die Bewegung des Löwen schlug die Abteiltür zu. Schauer erwachte und sah, wie der Löwe eben den Jäger, der ihm gegenüber auf dem Unterbett lag packte, herauszog und da er den Rückzug durch die Tür verlegt fand, mit dem noch lebenden Menschen im Rachen durch das Fenster setzte. Der Eisenbahnwagen ist heute noch in Nairobi im Museum zu besichtigen. Europäische Reisende hatten wir seit der Abfahrt aus Nairobi bis zur Ankunft wieder in Nairobi nicht gesehen.

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Am Tag unserer Ankunft war Nairobi festlich geschmückt. Kenia feierte dreißig Jahre Unabhängigkeit. Über dem Hotel, das wir wieder zu einem Tagesaufenthalt benutzten, flog die kenianische Luftwaffe eine Parade. Den ganzen Tag, bis zu unserer Weiterreise, durchstreiften wir Nairobi ohne ein festes Ziel. Auf der letzten Etappe unserer Reise trafen wir einen Trawler, der sich in Nairobi umgesehen hatte, ein wenig auf uns herab schaute und uns erzählte wie man den Tropen reiste. Unser weniges Gepäck, das er bei unserem Ausstieg in Mombasa sah, verschlug ihm aber doch etwas die Sprache. Von der Bahnstation wurden wir vereinbarungsgemäß pünktlich abgeholt..

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Leider hatten wir auf der Fahrt bis Malindi noch eine Panne. Wir kamen zwar abgekämpft, aber zufrieden in unserem Hotel in Malindi an. An diese kleine individuelle Reise erinnern wir uns heute, nach so vielen Jahren immer noch mehr, als an Reisen nach Kenia der letzten Jahre.

Mit dem Zug nach Kisumu am Viktoriasee von Mombasa aus über Nairobi. Mit dem Zug von Mombasa nach Kisumu am Viktoriasee.

Fahrplan für die Eisenbahn in Kenia 2010

Sonntag, Dienstag, Donnerstag

Der Zug fährt von Mombasa um 19:00 Uhr ab und kommen in Nairobi um 10:00 Uhr an

Montag, Mitwoch, Freitag

Der Zug fährt von Nairobi um 18:30 Uhr ab und kommen in Kisumu um 9:00 Uhr an

Sontag, Dienstag, Donnerstag

Der Zug fährt von Kisumu um 18:30 Uhr ab und kommen in Nairobi um 9:00 Uhr an

Montag, Mitwoch, Freitag

Der Zug fährt von Nairobi um 19:00 Uhr ab und kommen in Mombasa um10:00 Uhr an

Fahrpreise für die Eisenbahn in Kenia 2010

Bahnfahrkarte Mombasa nach Nairobi kostet:

Fahrpreis von Mombasa nach Nairobi für die erste Klasse kostet 3660 K.Sh. umgerechnet ca. 36 €

Bahnfahrkarte Nairobi nach Kisumu kostet:

Fahrpreis von Nairobi nach Kisumu für die erste Klasse kostet 2550 K.Sh. umgerechnet ca. 25 €

Bahnfahrkarte Kisumu nach Nairobi kostet:

Fahrpreis von Kisumu nach Nairobi für die erste Klasse 2550 kostet K.Sh. umgerechnet ca. 25 €

Bahnfahrkarte Nairobi nach Kisumu kostet:

Fahrpreis von Nairobi nach Mombasa für die erste Klasse 3660 kostet K.Sh. umgerechnet ca. 36 €

Fahrpreise fürs Kind und für die anderen Klassen erfahren sie hier

Eine Busfahrt von Mombasa nach Nairobi kostet bei Mash 1000 K. Sh. Von Malindi nach Nairobi über Mombasa 1300 K.Sh. Zu finden in Nairobi in der Accra Road und in Mombasa in der Jomo Kenyatta Ave.

Eine Fahrt von Mombasa nach Nairobi mit Busways, ebenfalls in der Jomo Kenyatta Ave kostet nur 700 K.Sh. das sind nicht mal 7 €

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Hans Hermann Schomburgk

1880 wurde Hans H. Schomburgk in Hamburg-Bergedorf geboren. Er besuchte verschiedene Schulen in Hamburg, Lüneburg und Jena.

1898 verläßt Hans H. Schomburgk am 26. März Deutschland um in Südafrika auf einer Farm zu arbeiten. Er bewirbt sich bei der Natal Mounted Police und wird angenommen.

1899 Ausbruch des Burenkrieges. Hans Schomburgk bewährt sich als Depeschenreiter. Begegnung mit Oberst Bruce, Spezialist auf dem Gebiet der Schlafkrankheit die durch die Tsetsefliege übertragen wird.

1901 absolviert Hans Schomburgk nach Ablauf seiner Dienstzeit einen einjährigen Militärdienst in Deutschland.

1902 zurück nach Süd-Afrika beginnt für Hans Schomburgk eine zweite Dienstzeit bei der Natal Mounted Police in Harding.

1904 erfolgt der Eintritt in die Barotse Native Police in N.W. Rhodesia. Eine Expedition erfolgt in Begleitung von Macaulay zur Quelle des Kambompo, Wasserscheide des Kongos und Zambesi. Mit der Entdeckung der Quelle des Kampompo-Fußes findet die Expedition ihren Abschluß. Die Grenze zwischen N.O. Rhodesien und Belgisch Kongo kann festgelegt werden.

1906 verabschiedet sich Hans Schomburgk vom Dienst. Er wird freier Großwildjäger und Forschungsreisender. Zusammentreffen mit H.S. Lammond Hemming. Vorbereitung einer gemeinsamen Expedition in die noch kaum bekannte Gebiete südlich der Gabelung des Kongos und Zambesi-Flußes (Wa´Lunda)

1907 Verzeichnung der Seen Schikande und Sengwe in S.O. Angola. Treffen mit Dr. Spillaine, Chief medicsl Officer in Rhodesia und Spezialist der Tsetsefliege. (Glossina Palpalis). Expedition zum Bangweulu-See zu den Batwa, die dort zurückgezogen auf kleinen Inseln in den Sümpfen leben.

1909 Ende einer Durchquerung Afrikas von West nach Ost. Er hatte teils zu Fuß 16000 km zurückgelegt. Hans Schomburgk gibt das Jagen auf und widmet sich jetzt hauptsächlich der Forschung.

1910 Nach achtjähriger Afrika-Reise wieder in Deutschland, veröffentlicht er sein erstes Buch " Wild und Wilde im Herzen Afrikas " mit einem Vorwort von Carl Hagenbeck. Hans Schomburgks Beobachtung wird von Prof. Gazzamali, Universität in Mailand bestätigt.

1911 Auf Anregung von Carl Hagenbeck startet Hans Schomburgk eine neue Expedition, um das bekanntgewordene Zwerflußpferd in Liberien zu suchen. Die schwere Regenzeit zwingt Hans Schomburgk die Expedition abzubrechen. Mit einem umfangreichen Tiertransport kommt er zurück nach Hamburg. Er startet im gleichen Jahr eine zweite Reise nach Liberia. Es gelingt ihm der Fanf von fünf Zwerflußpferden. Sie werden in Hamburg und New-York in Zoos ausgestellt.

1912 wird - Hans Schomburgk leiter der Topographischen Abteilung in Liberia. Auf seiner West Liberien Karte verzeichnet er u.a. Bomi Hill, verschiedene Seen, Waserfälle, Stromschnellen und die Howard-Fälle. Hans Schomburgk erhält die höchste Auszeichnung Liberias.

1913 ein Pionier des Films: Mit Jimmy Hodgson als Kameramann dreht Hans Schomburgk in Togo einen Tokumentar- und Spielfilm.

1914 entsteht ein weiterer Dokumentarfrilm " Trecks and Trails in Westafrika " der in der Philharmonie Hall in London uraufgeführt wird.

1914 - 1918 wird Hans Schomburgk im 1. Weltkrieg bei einer Fahradtruppe, die in Frankreich eingesetzt wird.

1919 Gründung der Übersee-Film- GmbH.

1923 Aufbruch zu einer Film- und Forschungsexpedition nach Liberia. Dabei ist der Kameramann Paul Liebrenz. Gedreht werden Dokumentar- und Spielfilme.

1924 Der Dokumentarfilm " Mensch und Tier im Urwald " läuft mit Erfolg in deutschen und ausländischen Kinos an. In Berlin widmet sich Hans Schomburgk seinen Reiseberichten und Büchern. Er hält Vorträge in Schulen und Kinos.

1931 Expedition zum Bangweulu-See. Hans Schomburgk will den Beweis antreten das es sich um diesen nicht um eine vollgelaufene Talmulde handelt, sondern um einen See der zum Kongobecken gehört.

Es entsteht der Dokumentarfilm " Das letzte Paradies " wieder mit den Kameramann Paul Liebrenz. In Deutschland schreibt Hans Schomburgk mehrere Bücher und setzt seine Vortragsreisen fort.

1940 Als politisch unzuverlässig und rassisch verfolgt wird Hans Schomburgk aus der Reichsschriften- und Filmkammer ausgeschlossen. Sein Bücher werden vernichtet und sein Name aus den Bibliotheken entfernt. Er lebt von nun an bis zum Ende der Nazizeit zurückgezogen, teils versteckt in Berlin und Umgebung.

1945 Hans Schomburgk wird Aufsichtsrat des Zoologischen Gartens in Berlin. Sein Film " Das letzte Paradies " Wird im Marmorhaus gezeigt.

1946 wird Hans Schomburgk Mitglied des " Club für Kulturschaffende ".

1948 zu seinem fünfzigjährigen Afrika-Jubileum wird sei Film " Frauen, Masken und Dämonen " in Berlin uraufgeführt. Hans Schomburgk verläßt den Kulturbund.

1950 Die um den Plötzensee führende Promenade im afrikanischen Viertel des Berliner Bezirks Wedding erhält seinen Namen als Geschenk des Magistrats von Groß-Berlin zum siebzigjährigen Geburtstag.

1956 ehält Hans Schomburgk das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Er unternimmt seine letzte Expedition in Afrika. Unterstützung erhält Hans Schomburgk aus beiden Teilen Deutschlands. Der Film " Mein Abschied von Afrika " ist ein Rückblick auf die Entwicklung Afrikas aus seiner Sicht.

1959 wird Hans Schomburgk Ehrenbürger von Querfurt, der Stadt seiner Vorfahren seit Ende des 17. Jahrhunderts.

In den 60iger Jahren bemüht sich Hans Schomburgk um den kulturellen Austausch zwischen Ost und West.

1967 stirbt Hans H. Schomburgk am 26. Juli in Berlin.

 

 

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