Ekuador

Reiseberichte Ekuador

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Aus dem Sanella-Album Mittel- und Südamerika

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Guayaquil, die Stadt mit den Säulengängen

Die Küste Ekuadors ist regenreich; es gibt große Plantagen im Tiefland, und Guayaquil ist die Haupthafenstadt. Hier wimmelt es wieder von Negern und Mulatten, Indianern und Mestizen. Jeder Wagen hat einen eigenen Namen. Dort drüben hält "Pizarro"; hier fährt eben "Columbus" vorüber. Oh, aber die Sonne brennt hier furchtbar. Und die Moskitos sind auch keine schöne Zugabe. Die Häuser haben alle überdeckte Lauben- und Säulengänge. Das sieht sehr schön und malerisch aus, hat aber auch einen ganz praktischen Zweck: Die Laubengänge sollen vor der glühenden Äquatorsonne Schatten bieten und vor den Wasserfluten schützen, wenn die Regenzeit kommt.

Kakaobohnen werden auf der Straße getrocknet

Wie in allen größeren Städten Südamerikas ist auch hier ein toller Verkehr auf den Straßen. Aber in Guayaquil wird nur die eine Fahrbahn benutzt. Auf der anderen hockten Neger und trockneten riesige Mengen von Kakaobohnen, mitten auf der Straße. Kakao bedeutete einstmals den Reichtum des Landes und seine hauptsächliche Ausfuhr. Dann ist ein großes Unglück über das kleine Land gekommen. Im Jahre 1930 hat plötzlich ein Pilz die Plantagen befallen, der schon die unreifen Früchte faulen ließ. In Windeseile breitete sich die Krankheit aus. Ausreißen mußte man die baumartigen Kakaosträucher und verbrennen. Die Haupteinnahmequelle des Landes war dahin. Andere Länder nützten die Gelegenheit und legten schnell neue Plantagen an.

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Dann hat man Mittel gegen den gefährlichen Pilz gefunden. Heute scheint Ekuador wieder viel Kakao anzubauen. Die Mengen, die hier auf der Straße lagen und in denen die Neger herumwühlten -na, die konnte einer allein bestimmt nicht verbrauchen.

Ekuador - die Heimat der Panamahüte

Weißt Du auch, Jupp, daß die Panamahüte gar nicht aus Panama stammen? Von dort werden sie nur in alle Welt verfrachtet. Hergestellt werden sie hier in Ekuador auf dem Lande. Die Indianerfrauen bleichen und spalten das haarfeine Palmstroh und verfertigen die kostbaren Kopfbedeckungen. Man sieht sie hier überall. Wir haben uns auch jeder einen zugelegt und sind "stolz wie die Spanier" mit ihnen durch die Straßen von Quito gegangen. Das ist die Hauptstadt des Landes.

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Gletscher unter der Äquatorsonne

Lieber Jupp, ich habe Dir nun schon viel von den Anden erzählt, aber so großartig, so wild und merkwürdig wie in Ekuador war das Kordillerengebirge noch nirgends. Hier ist das Land der Vulkane. An die dreißig sind heute noch tätig. Dort drüben, das ist der Cotopaxi, der höchste erloschene Krater der Welt.

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Bild 78 Rückseite

In Guayaquil röstet man des Kakao auf der Straße

Wie in allen großen Städten Südamerikas ist auch hier ein toller Verkehr auf den Straßen. Aber in Guayaquil wurde nur eine Fahrbahn benutzt. Auf der anderen hockten Neger und trockneten riesige Mengen von Kakaobohnen mitten auf der Straße. Kakao war der Reichtum des Landes, bis eine Pilzkrankheit die Bestände zerstörte. Aber man fand Mittel, um diese Krankheit zu bekämpfen, und heute steigt wieder der Kakaoanbau von Jahr zu Jahr.

Album 78 Platz

Kakao

Der in den Plantagen angebaute Kakao gedeiht nur in warmen, regenreichen Tropengebieten. Die geernteten Kakaobohnen läßt man gären, dann werden sie gewaschen, getrocknet und in Säcken gefüllt. Bei der weiteren Verarbeitung werden sie gereinigt, geröstet und gemahlen. Die Kakaomasse wird dann entölt und teilweise noch vom Kakaofett befreit

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Taucher im Kampf mit einem Hai

Unser Flugzeug flog dicht über dem Wasser. Unter uns erkannten wir dunkle dahinschießende Striche - wahrscheinlich die großen Hammerhaie. Ich dachte an die gefährlichen Begegnungen der Taucher mit diesen unheimlichen Gesellen. Mut und Geschicklichkeit sind notwendig, um die mächtigen Tiere zu erledigen.

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Haifisch

Große Raubfische mit schlitzartigen Kiemen und einem mit gefährlichen Zähnen bewehrten Maul. Einige Arten, wie z. B. die Menschenŧ und Harnmerhaie, werden sogar dem Menschen gefährlich. Die größten Tiere werden bis etwa 12 m lang.

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Auf dieser Seite befindet sich der Teil Ekuador aus dem Sanella Album:

Mittel und Südamerika

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Aus einem anderen steigen ständig Dampfsäulen hoch, oft stößt er auch gewaltige Flammen aus. Über 6000 Meter steigt der berühmte Chimborasso auf, der höchste Berg des Landes. Kilometerlang hängen riesige Gletscher herab. Die glühende Aquatorsonne kann ihnen nichts anhaben. - Wir haben eine Bergtour von der Hochebene auf einen der kleineren Gipfel gemacht. Es war wohl mit das unvergeßlichste Erlebnis unserer ganzen Südamerikafahrt: genau unter dem Äquator am Rande des ewigen Eises! Man muß freilich höllisch aufpassen. Unser Führer warnte uns vor einem Betreten des Gletschers und der Schneehänge. In der schmelzenden Sonnenglut ist die Lawinengefahr besonders groß. So haben wir das ewige Eis nur aus der Nähe gesehen und sind vorsichtig wieder abgestiegen.

Auf den Spuren der letzten Erdbebenkatastrophe

Ekuador - Land der Vulkane, Land der Erdbeben. An denen sind aber nicht immer die Vulkane schuld. Das Erdinnere des Andengebietes ist noch nicht zur Ruhe gekommen. Da stürzen plötzlich unvorstellbar große, unterirdische Hohlräume zusammen, und die Erdoberfläche wird wellenförmig bewegt.

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Gähnende Spalten reißen auf, in denen ganze Dörfer und Städte verschwinden. Oder eine Ortschaft wird kilometerweit verschoben. Weite Landstriche liegen in Trümmern. Kein Haus ist stehengeblieben, als vor wenigen Jahren eine solche Katastrophe hereinbrach. Wir haben jetzt noch die Trümmer gesehen. Eisenbahnen und Straßen waren unterbrochen, Brücken vom Erdboden verschwunden. Die Farmer fanden die früheren Grenzen ihrer Plantagengebiete nicht wieder. Die Erde hatte sich buchstäblich verschoben. Tausende von Toten hat es gegeben. Uns wurde z. B. ein Platz gezeigt, wo vor Jahren ein Dorf gestanden hatte. Bei einem Erdbeben war es buchstäblich verschwunden, mit allem, was dazugehörte. Nur ein paar Grundmauern ragten noch aus dem Boden. Ich blickte unwillkürlich etwas mißtrauisch und beklommen zu den rauchenden Kratern auf. Noch sah alles ganz friedlich aus. Wer weiß aber, wann plötzlich wieder ein verheerender Aschenregen und Lavaströme die blühende, grünende Landschaft vernichten, während das Land rund um den Vulkan in kurzen, heftigen Stößen erbebt. Man hat aus der dauernden Gefahr aber auch manche Lehre gezogen. So fiel uns auf, daß in verschiedenen Orten die größeren Häuser und die Kirchen aus Bimsstein erbaut sind. Ich konnte mir das zunächst nicht erklären. "Ganz einfach", sagte Onkel Tom, der sich für alles Technische besonders interessiert. "Bimsstein ist leichter als Wasser. Wenn Dir bei einem Erdbeben eine solche Mauer auf den Kopf fällt, ist es gar nicht so schlimm."

Ein Fische speiender Krater

Jedesmal, wenn der Vulkan Cotopaxi ausbrach, lagen hinterher in Mengen faulende Fische in seiner Umgebung. Niemand konnte sich erklären, wie das zuging.

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Pelikane

Unter den vielen Wasservögein, die ich vorn Flugzeug aus beobachten konnte, gefielen mir am besten die Pelikane. Es sah drollig aus, wenn diese wuchtigen Vögel mit den eigenartigen Schnäbeln ihr prächtiges Gefieder putzten. Im Wasser sind die Pelikane gewandte Taucher und Schwimmer.

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Pelikan

Die großen Vögel haben am Unterschnabel einen dehnbaren Hautsack. Die Pelikane fischen oft in Scharen gemeinsam und können ausgezeichnet fliegen und schwimmen. Sie brüten auch gemeinsam in Sümpfen, wo sie Schilf= und Rohrnester anlegen.

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Vor einem indianischen Götterbild

Auf der peruanischen Hochebene stehen riesige steinerne Götterbilder, zu denen noch heute die Eingeborenen in Ehrfurcht aufblicken. Sie sind uralte Zeugen einer gewaltigen Kultur und Religion und großartiger Staaten und Reiche, in denen die Sonne als oberste Gottheit verehrt wurde. Als wir weiter ins Land kamen, entdeckten wir immer mehr dieser Standbilder und schließlich Burgen und Tempelbauten, die man nur bewundernd anstaunen kann.

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Peru

Der Freistaat erstreckt sich von der Westküste Südamerikas über das Hochgebirge zum Amazonastiefland. Sein Klima ist trotz der Nähe zum Äquator gemäßigt. Peru hat etwa 2 1/2 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt ist Lima.

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Der Krater mußte sie ausgespuckt haben. Inzwischen hat man aber, wie uns in Quito erzählt wurde, des Rätsels Lösung gefunden. Sie ist seltsam genug. Der Gipfel des Berges ist von Eisschichten bedeckt. An deren unterem Ende entspringen viele fischreiche Bäche. Wenn nun die Flammen aus dem Krater schlugen, schmolzen in der Gluthitze Eis und Schnee an den Hängen. Die Bäche wurden zu verschlammten, reißenden Strömen, in denen Fische scharenweise umkamen. Wenn die Wasser sich in den Tälern wieder verlaufen hatten, fanden die erstaunten Indios zahlreiche tote Fische.

Steinmännchen und Kreuze am Weg

Wir haben auf einem Paß, hoch oben im rauhen Gebirge, etwas Seltsames gesehen. Dort haben vorüberwandernde Indios Figuren, sogenannte Steinmännchen, errichtet. Jeder, der vorbeikommt, legt einen kleinen Stein hinzu. Das muß eine uralte Sitte sein, die zu dem indianischen Götterglauben gehört. - Etwas weiter des Weges, und im Lehm stecken kleine Kreuze die wohl einem katholischen Heiligen geweiht sind.

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Der Indio bringt beiden Göttern eine Gabe dar. Er weiß vielleicht nicht mehr recht, welcher der stärkere und mächtigere ist, und möchte beide sich gnädig stimmen. -

Abschied von Ekuador

Wir haben soeben den Äquator überschritten. Vor uns liegt die Grenze von Kolumbien. Das letzte südamerikanische Land ruft. Fernandez und Onkel Tom haben dort noch mehrere geschäftliche Aufträge zu erledigen. Mir ist es recht. Gerade Kolumbien soll sehr interessant sein. Dein Freund Pünneberg wird getreulich berichten - trotz der Hitze.

"Der liebe Gott ist Kolumbianer"

Weißt Du was, Jupp, Du solltest mal die Karte von Südamerika nehmen und sie genau auf ein Blatt Papier abpausen. Willst Du? - Dann nimm einen Rotstift und zeichne unsere Reiseroute ein: von Mexiko bis - ja, bis Kolumbien. Sieh Dir den Maßstab der Karte an und miß die ungefähre Kilometerzahl! Du, ich glaube, da kommt eine Strecke zusammen, die sich sehen lassen kann. Versuch es mal! Natürlich denkst Du jetzt: Aha, Freund Pünneberg will renommieren. Er gibt ohnehin schon reichlich mit seinen Erlebnissen an. Aber Jupp, glaub mir: das Merkwürdigste ist, daß man hier immer wieder etwas Neues erlebt. Da ist kein Urwald wie der andere. Selbst die winzigen Kolibris, von denen es zahllose Arten gibt, sehen überall anders aus.

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Wie mit den Kolibris, so ist's mit den Menschen. Und erst das Gebirge - da kann man nur immer von neuem staunen. - Wir sind in Chile, Bolivien, Peru, Ekuador gewesen - was sollte da Kolumbien noch Neues bieten? Aber höre und staune! Zuvor muß ich Dir gestehen, daß mir ein bißchen wehmütig - ums Herz ist: das letzte Land auf unserer Reise! Bald wird sich der Ring Schließen, und wir sind wider am Panamakanal.

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Buntes Völkergemisch auf den Straßen von Guayaquil

Hier treffen sich Neger und Mulatten, Indianer und Mestizen, Europäer und Asiaten. Modernste Autobusse neben Holzkarren, vor denen Eingeborene schwitzen. - Sich in diesem Wirrwarr von Sprachen zurechtzufinden, ist eine Kunst. Onkel Tom beherrscht sie großartig.

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Guayaquil

Das ist ein Hafen und die wichtigste Wirtschaftsstadt von Ekuador mit noch nicht 100000 Einwohnern. In der Nähe wird Petroleum gefördert.

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Erdbeben in Ekuador

Wir können uns so ein Erdbeben gar nicht richtig vorstellen. Unheimlich ist das Auflehnen der Natur, wenn die Erde aufreißt, gähnende Spalten sich bilden, ganze Städte und Dörfer zusammenfallen und Menschen und Tiere unter ihren Trümmern begraben.

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Ekuador

Das Land unterm Äquator ist zugleich das Land der Vulkane. Die Hauptstadt des Freistaates ist Quito. Es hat etwa 3 Millionen Einwohner, vorwiegend Indianer.

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Ecuador ist eine Republik im Nordwesten Südamerikas zwischen Kolumbien und Peru und hat 14 Millionen Einwohner. Ecuador liegt auf einer Fläche von 283.560 kmē. Die im Andenhochland (Sierra) auf 2850 m gelegene Hauptstadt heißt Quito. Die größte Stadt Guayaquil liegt in der Pazifikküsten-Ebene (genannt Costa). Das Land ist nach der Äquatorlinie benannt, die durch das Staatsgebiet verläuft, wobei sich der Großteil desselben in der südlichen Hemisphäre befindet. Die Galápagos-Inseln befinden sich etwa 1000 km westlich der Küste im Pazifik.

Die Küstenregion im Westen von Ecuadors ist rund 80.000 kmē groß. Hier leben etwa die Hälfte der Ecuadorianer. Die Küstenregion besteht aus fruchtbaren Schwemmebenen und welligen Hügellandschaften von etwa 500 km Länge und bis zu 200 km Breite. Durch die Region verläuft das bis zu 800 m hohe Küstengebirge Cordillera Costanera. Die südliche Küste wird durch das Flusssystem des 60 km langen Guayas und dessen Zuflüsse Babahoyo und Daule geprägt. Das Delta des Río Guayas bildet den größten natürlichen Hafen an Südamerikas Westküste.

Die Sieraregion ist mehr als 80.000 kmē groß. Sie ist die bevölkerungsreichste Region. Hier leben 38 % der Ecuadorianer. Die Sierra besteht aus den beiden Gebirgszügen Cordillera Occidental und Cordillera Central sowie einem dazwischen liegenden Hochtal. Der höchste Berg Ecuadors, der Chimborazo, liegt in den Cordillera Occidental. Der höchste Berg der Cordillera Central ist der fast 5900 m hohe Cotopaxi. Das Hochtal befindet sich auf 1800 bis 3200 m Höhe und ist etwa 500 km lang sowie 20-30 km breit.

Im Osten des Landes liegen anteilig die Regenwälder des Amazonasbeckens auf einer Fläche von 100.000 kmē. Die Region ist nur äußerst dünn besiedelt.

Die Galápagos-Inseln liegen ca. 1000 km vom Festland entfernt im Pazifik. Die Gesamtfläche der auf 320 km verstreuten Inselgruppe beträgt mehr als 8000 kmē, von denen über die Hälfte auf die Hauptinsel Isabela entfällt.